Die jüngere Geschichte des Kosovo ist stark durch die Einmischung fremder Mächte und durch den ethnisch-nationalen Konflikt zwischen den Kosovo-Albanern und Serben geprägt. Der Kosovo erlebte eine lange Zeit Instabilität und war der Brennpunkt zwischen Serbien und dem Byzantinischen Reich, bis er letztlich in die Hände des Osmanischen Reiches fiel und bis in die moderne Zeit unter Osmanischer Regierung beherrscht blieb.

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem endgültigen Zerfall des Osmanischen Reiches wurde der Kosovo durch die Entscheidung der Siegermächte dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen angeschlossen. Zur Zeit des Zweiten Weltkrieges wurde dann das Gebiet von Deutschland besetzt. Nach dem Krieg entstand das Autonome Gebiet Kosovo und Metochien, welches aber offiziell der Vorherrschaft Jugoslawiens (und später dann Serbiens) unterlag. Die Situation verbesserte sich unter der Führung von Tito. Der Kosovo erhielt einen autonomen Status.

Nach dem Tod Titos 1980 wurde unter Milosevic jegliche Autonomie zurückgezogen. Der zunehmende Druck der Kosovo-Albaner sich für einer Unabhängigkeit einzusetzen, stand dem Unwillen der Serben entgegen. Die serbische Führung wollte Kosovo als Teil Serbiens belassen, da dieser für viele Serben einen identitätsstiftenden Charakter aufweist. Daraufhin entstanden zunehmend rebellische Gruppen, wie die UCK und es kam zu Anschlägen und serbischen Vergeltungsakten. Dies heizte sich bis hin zu einem Krieg auf. Nach erfolglosen Friedensverhandlungen begann die NATO 1999, ohne UN-Mandat, Luftangriffe auf Serbien durchzuführen – die Situation eskalierte. Nach dem Rückzug Serbiens wurde das Kosovo UN-Protektorat.

2002 wurden eine Regierung und eine Selbstverwaltung im Kosovo gebildet, die ethnischen Konflikte zwischen den Albanern und Serben flammte wieder auf. Die NATO-Staaten sandten daraufhin zusätzlich Soldaten in die Provinz. Die zweite Parlamentswahl 2004 wurde von den Kosovo-Serben boykottiert. Am 17.Februar 2008 rief das kosovarische Parlament die Republik Kosovo als unabhängigen Staat aus, es kam zu erneuten Gewaltausbrüchen. Trotz des Wiederstands von russischer Seite unterstützen die USA und die Europäische Union die Proklamation.

109 der 193 Mitgliederstaaten der Vereinten Nationen erkennen die Republik heute als unabhängig diplomatisch an. Heute leben ca. 1.8 Millionen Menschen, davon 92% Albaner, 4% Serben und 4% Goranen, Bosniaken und Türken, im Land. Die Sicherheitslage im gesamten Kosovo hat sich in den vergangenen Jahren stetig verbessert. Die Beziehung zu Serbien bleibt weiterhin geprägt vom Konflikt, verbessert sich aber ebenfalls. Die serbische Regierung betrachtet heute den Kosovo als seine Autonome Provinz Kosovo, besagt aber, dass „serbische Souveränität über den Kosovo praktisch nicht vorhanden ist“.ⁱ Im Zentrum der Aussenpolitik steht die schrittweise Integration in die EU.

 

ⁱ Quelle: http://www.reuters.com/article/us-serbia-kosovo-idUSBRE90B0EC20130112

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