Sozialistischer Realismus – Kunst und Kultur im Sozialismus

„Ich verwandelte mich in den Nullpunkt der Form und kam aus dem Nichts zur Schöpfung, das heißt zum Suprematismus, zum neuen Realismus in der Malerei – zur ungegenständlichen Schöpfung.“[1] Mit diesen Worten beschrieb der russische Maler Kazimir Malevich im Jahr 1916 seinen Prozess vom Futurismus und Kubismus hin zum Suprematismus. Einer modernen Kunstform in Russland, die bis in die 1930er Jahre Geltung hatte und als eine der wichtigsten abstrakten Kunstrichtungen gilt.

Kunst und Kultur sollten für Rezipient:innen wie auch Schaffende ohne Frage mit kreativer Freiheit und Entfaltung verbunden sein, sowie keinerlei Begrenzung erfahren können.

Das war und ist allerdings nicht überall auf der Welt der Fall. Kunstrichtungen, -stile und -phasen wurden stets von soziokulturellen, politischen und wirtschaftlichen Umständen geprägt. Zensur durch politische Einflüsse führte häufig wiederum zu ganz neuen künstlerischen Ausdrücken. Was geschieht aber, wenn ein Staat in die gesamte Kunst- und Kulturwelt eines Landes eingreift? Wenn sämtliche Maler:innen, Schriftsteller:innen, Architekt:innen, Musiker:innen etc. genauesten Vorgaben zu gehorchen haben und ihnen bei Ungehorsam gefährliche Konsequenzen drohen?

Ein neuer Kunststil, der bleiben sollte  

Im Jahr 1932 gab die Kommunistische Partei der Sowjetunion unter dem damaligen Ministerpräsidenten Josef Stalin einen neuen staatlichen Kunststil als Richtlinie vor, der die gesamte Kulturszene des Landes durchrängen und kontrollieren sollte:

Den sozialistischen Realismus. Kunst sollte von nun an als staatliches Propagandamittel dienen, und den sowjetischen Staat und seine Ideale in realistischer Form abbilden. Strenge Richtlinien gaben genau vor, was dargestellt werden durfte und was nicht.

Im Jahr 1948 wurde schließlich vom damaligen sowjetischen Kulturoffizier Alexander Lwowitsch Dymschitz gefordert, den sozialistischen Realismus auf die gesamte sowjetische Besatzungszone auszuweiten. Bis in die 1990er Jahre prägte und kontrollierte dieser daraufhin sämtliche Bereiche der künstlerischen Welt in sozialistischen Ländern auf der ganzen Welt. Die neue Kunstrichtung sollte Themen aus dem sowjetischen Arbeitsleben in den Vordergrund stellen und diese in realistischer Form darstellen. Jegliche Abschweifung der staatlich vorgegebenen Richtlinien waren verboten. Künstler:innen in den Bereichen der Malerei, Bildhauerei, Architektur, Musik und sämtlichen weiteren angewandten Künsten waren der Umsetzung dieser Ideale verpflichtet. Wer sich nicht an die strengen Vorgaben hielt, wurde mit Zensur und Ausgrenzung bestraft. Viele Künstler:innen landeten daraufhin in Straflagern und Gefängnissen oder wurden sogar ermordet. Zahlreiche Betroffene der Kunstszene flüchteten ins Exil, um dort als freie Menschen leben und arbeiten zu können.

Wie kam es dazu?

Der sozialistische Realismus entstand aus einem revolutionär geprägten Bewusstsein der 1920er Jahre und aus einer an den Zielen der kommunistischen Partei orientierten, Methode der künstlerischen Gestaltung. Der gesellschaftliche und sozialistisch orientierte Aufbruch, der aus der Oktoberrevolution 1917 nachklang, wurde von den Künsten reflektiert und mündete schließlich in einem Stilpluralismus.[2] In den frühen 1920er Jahren kamen abstrakte und gegenständliche Kunst gleichberechtigt zur Geltung und es kam zu einer neuen, von gesellschaftlichen Umschwüngen inspirierten Avantgarde. Es bildeten sich kulturelle Vereinigungen, die primär auf eine in der Gesellschaft durchgreifende proletarische Kulturrevolution setzten. Diese Phase der künstlerischen Freiheit hatte 1928, mit dem Beginn der Alleinherrschaft Josef Stalins und der Einführung seines ersten Fünfjahresplanes, allerdings ihr Ende gefunden. Die sowjetische Wirtschaft sollte nun zentral in Form einer Planwirtschaft gelenkt werden, die sämtliche Bereiche des öffentlichen Lebens durchdrang. Es kam zu einem forcierten Umbau der sozioökonomischen Produktionsbedingungen im Land, dem auch Kunst und Kultur unterworfen waren.[3] Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion erklärte den sozialistischen Realismus zur gültigen und verbindlichen Ästhetik der Sowjetunion, die bis zum Zusammenbruch des Staates die einzige akzeptierte Kunstrichtung bleiben sollte.

Bilder wie dieses aus den 1920er Jahren, von dem Maler Kasimir Sewerinowitsch Malevich, waren im sozialistischen Realismus verboten.

 

Was änderte sich?

In den bildenden Künsten knüpfte der sozialistische Realismus an die Traditionen der sogenannten Peredwischniki und der „Assoziation der Künstler des revolutionären Russlands“ an. Bei den Peredwischniki handelte es sich um eine Gruppe russischer Maler:innen aus dem 19. Jahrhundert, die Vertreter:innen des Realismus waren.

Die Künstlervereinigung wurde 1922 gegründet und 1928 in „Assoziation der Künstler der Revolution“ umbenannt. 1932 wurde sie von Stalin aufgelöst und in den zentralen Künstlerverband der Sowjetunion überführt. Auf Anordnung Stalins wurde ab 1934 schließlich alles Kunstschaffende zentral organisiert. In ihrer Vorgehensweise sollten die Künstler:innen stets „wahrheitsgetreu“ und „konkret“ sein.

 

Metaphern und Abstraktionen wurden verboten. Die Menschen sollten als glückliche, parteigetreue und zur Arbeit willige Individuen dargestellt werden, damit für die Betrachter:innen der Kunst ein Zukunftsglauben an die Sowjetunion geschaffen werden konnte. Mit schönen, realistischen Darstellungen sollte in der Bevölkerung Optimismus geschaffen werden. Die gesamte Moderne, die Avantgarde der 1920er Jahre sowie jegliche Kunstkritik oder Experimente jenseits der staatlichen Vorgaben wurden mit einem Schlag für nichtig erklärt. Bis zum Zerfall der Sowjetunion blieb so in allen davon betroffenen Ländern zwischen den künstlerischen Prozessen und der bestimmenden ideologischen Norm eine tiefe Kluft, die bis heute nachwirkt.

Dieses Werk von dem russischen Maler Ilja Iwanowitsch Maschkow, ist ein gutes Beispiel für den Stil des Sozialistischen Realismus. Es stellt eine Frau bei der Tabakernte dar.

Mit diesem Dossier soll ein Einblick in die Kunstwelt des Sozialismus geschaffen werden. Die Werke zahlreicher Künstler:innen über mehrere Generationen, wurde durch die ideologischen Ansprüche des sozialistischen Realismus geprägt. Jene die blieben und sich den sozialistischen Anpassungen fügten, profitierten als Künstler:innen im Dienste des Staats. Jene die mit der Ideologie nicht übereinstimmten, mussten ins Exil fliehen.

Hinter jedem Kunstwerk dieser vergangenen Zeit stecken Menschen und ihre Geschichten, die hier näher vorgestellt werden.

Quellen:

[1] https://beruhmte-zitate.de/zitate/1762316-kazimir-malevich-the-principal-element-of-suprematism-in-painting

[2] http://www.galerie-cyprian-brenner.de/kunstlexikon/kunstgeschichte/sozialistischer-realismus#kunstgeschichte

[3]  https://www.grin.com/document/139275

Quelle Bild (Maler Kasimir Sewerinowitsch Malevich):  https://www.kunst-fuer-alle.de/deutsch/kunst/kuenstler/kunstdruck/kasimir-sewerinowitsch-malewitsch/17321/1/115875

Quelle Bild (Maler Ilja Iwanowitsch Maschkow): https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ilya_Mashkov_-_Girl_on_the_tobacco_plantation.jpg

Künstler:innen des Sozialistischen Realismus

Ukraine
Isaak Isrilewitsch Brodski (1883 – 1939)

Der ukrainische Maler und Grafiker Isaak Israilewitsch Brodski war 1922 Mitbegründer der „Assoziation der Künstler des revolutionären Russlands.“ In seiner Zeit als Künstler schuf er vor allem Revolutions – und Wiederaufbauszenen sowie Landschaften und Porträts von Politikern. Von 1934 bis 1939 war er Direktor der Akademie der Künste der UdSSR. Er gilt als einer der Hauptvertreter des Sozialistischen Realismus. Als sein bekanntestes Wert zählt das unten abgebildete Bild „W.I. Lenin im Smolny“ aus dem Jahr 1930, welches Wladimir Iljitsch Lenin beim Lesen darstellt (1).

Quelle Bild 1: https://commons.wikimedia.org/wiki

Quelle Bild 2: https://www.wikiwand.com/de/Isaak_Israilewitsch_Brodski

(1) https://www.artland.com/artists/janis-pauluks

Belarus
Mikhail Savitsky (1922-2010)

Der Maler Mikhail Savitsky wurde 1978 zum Volkskünstler der UdSSR ernannt und war Mitglied der Russischen Akademie der Künste und der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Belarus, der schließlich 2006 zum „Held von Belarus“ ernannt wurde. Der Große Vaterländische Krieg und sein Kampf ums Leben in den Nazi-Lagern hatten einen großen Einfluss auf seine Kunst, die von der Dunkelheit und dem Schmerz dieser Erfahrungen durchdrungen ist. Sein Erfolg in der Sowjetzeit begann mit der berühmten „Partisan Madonna“ (1967) als Symbol des belarussischen Kampfes sowie anderen Werken wie „Leaving in the Night“ (1980), „First decrees“ (1977) und „Tale of Brot“ (1980).

Quelle 1: https://soviet-art.ru/soviet-belarusian-painter-mikhail-savitsky/

Quelle 2: https://www.belarus.by/en/press-center/photo/peoples-artist-of-belarus-and-the-ussr-mikhail-savitsky-26-february-1985-_i_8854.html?page=2

Tschechien
Jiří Kroha (1893 – 1974)

Jiří Kroha war ein tschechischer Architekt, Maler, Bildhauer, Bühnenbildner, Designer und Pädagoge. Er war ein wichtiger Vertreter der tschechischen Architektur in der Zwischenkriegszeit. In den 1930er Jahren unternahm er eine sechswöchige Reise in die Sowjetunion und begann nach seiner Rückkehr eine politische Laufbahn in der kommunistischen Partei der Tschechoslowakei.
Jiří Kroha arbeitete an Wohnungsbauprojekten und organisierte Propaganda-Installationen für Ausstellungen und politische Veranstaltungen.

Quelle Bild 1: https://en.wikipedia.org/wiki/Jiř%C3%AD_Kroha

Slowakei
Maria Medvecka (1914 – 1987)

Maria Medvecka war eine slowakische Malerin und Vertreterin des realistischen Impressionismus. Sie absolvierte die Pädagogische Akademie in Bratislava und arbeitete viele Jahre als Lehrerin. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfeinerte sie ihre Kunst in Wien und Prag. Sie widmete sich mit großem Engagement der Realisierung von Gemälden ihrer Geburtsstadt Orava und Werken zur Feier des Sowjetregimes.

Quelle Bild: https://arthistoryproject.com/artists/maria-medvecka/

Quelle: https://www.teraz.sk/magazin/maria-medvecka-akademicka-maliarka/255827-clanok.html

Litauen-Lettland
Czeslaw Znamierowski (1890-1977)

Der sowjetisch-litauische Maler Czeslaw Znamierowski trug mit einer riesigen Sammlung atemberaubender Landschaften zum sozialistischen Realismus bei und machte die Natur zu einem seiner Hauptthemen. Die stilistischen Merkmale seiner Malerei wurden stark von dem ihn umgebenden gesellschaftspolitischen Umfeld beeinflusst. Die Figur Lenins hatte einen besonderen Einfluss auf seine Kunst, wie er 1970 deutlich erklärte: „Mein Motto war immer Lenins Grundsatz, dass die Kunst für das Volk ist und für alle allgemein verständlich sein muss.“

Quelle Bild: https://worldart.news/2021/10/16/who-is-czeslaw-znamierowski/

Rumänien
Mihail Sadoveanu (1880-1961)

Als Romanautor, Kurzgeschichtenschreiber, Journalist und Politiker gehörte er zu den beliebtesten Vertretern der rumänischen Kultur. Bekannt wurde er mit der 1904 erschienenen Sammlung „Povestiri“ (Geschichten). Er wagte sich in verschiedene Realitäten der Literatur und des Lebens vor. Er ist nicht nur Autor historischer Romane mit mittelalterlichen moldauischen und rumänischen Schauplätzen (wie „Die Familie Șoimărești“ 1915), („Die Brüder Jderi“ 1935-41), folkloristischer Erzählungen (wie „Ancuța’s Inn“ (1968) und Kindermärchen, sondern er wechselte auch im politischen Leben von einer Seite zur anderen und wurde Mitarbeiter der kommunistischen Partei. Aus dem kommunistischen Einfluss heraus produziert er Werke wie den berühmten politischen Roman Mitrea Cocor und den populären Slogan „Das Licht erhebt sich im Osten“, der seine Beziehung zu den Sozialistischer Realismus besiegelte.

Quelle Bild: https://dbpedia.org/page/Mihail_Sadoveanu

https://www.girodivite.it/antenati/xx2sec/_sadovea.htm

 https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/ba/Mihail_Sadoveanu1.jpg

 https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1447523301l/27829336.jpg

Estland
Nikolaj Kormashov (1929 – 2012)

Der Künstler ist für seine Teilnahme an der kulturellen Welle der 60er Jahre bekannt, als Künstler versuchte er, mit den sowjetischen Dogmen und sozialistischen Schemata zu brechen. Die wichtigste Schaffung des Malers muss jedoch in die 50er Jahre zurückversetzt werden, als die Hauptthemen des sozialistischen Realismus zum Ausdruck kamen. Geboren in der Oblast Wladimir in Russland, machte er 1951 seinen Abschluss an der Ivanovo Art School in Tallin und beschloss dauerhaft in der Stadt zu leben. Er wurde zu einer wichtigen künstlerischen Persönlichkeit. Seine Werke der Sowjetzeit im Zusammenhang mit der Sowjetmoderne beschäftigen sich mit den Arbeitsidealen mit einem Interesse an Sakralität und Ikonenkunst. In den 80er Jahren wurde ihm der Titel Volkskünstler Estlands verliehen.

Quelle Bild: http://gaelart.blogspot.com/2010/05/social-realism-estonia.html

Quelle: https://artstac.com/artists/nikolaj-kormashov-kormasov/

Polen
Dziga Vertov (1896-1954)

Geboren als Denis Abramovich Kaufman, Regisseur von Dokumentarfilmen und Wochenschauen, benannte er sich in „Dziga Vertov“ um, was wie „Brummkreisel“ klang. Er begann mit der Bearbeitung von Dokumentarfilmen bei Kinonedelya, der ersten sowjetischen Wochenschau. Seine Karriere als Filmregisseur begann 1919 mit „Der Jahrestag der Revolution“, gefolgt von einer Vielzahl von Produktionen, die auf den poetischen Aspekt des Films abzielten und auf Formalitäten und Standardmuster verzichteten. Er glaubte an die Macht des „Kinoauges“ über das menschliche Auge und behauptete, es sei die beste Methode für Kommunisten. Er ist vor allem für seinen Spielfilm „Kino-Eye – Life Caught Unawares“ (1924) bekannt, der auf der Pariser Weltausstellung und anderen Filmen wie „Stride Soviet!“ ausgezeichnet wurde. (1926) und „Ein Sechstel der Welt“ (1926). Sein umstrittenes Werk „Der Mann mit der Filmkamera“, das in Zusammenarbeit mit seinem Bruder und seiner Frau entstand und von der Zentralregierung mit Argwohn betrachtet wurde, kam 1929 als ukrainisch-sowjetischer Stummdokumentarfilm heraus.

Quelle Bild: https://en.wikipedia.org/wiki/Man_with_a_Movie_Camera

https://web.archive.org/web/20090528024658/http://archive.sensesofcinema.com/contents/directors/03/vertov.html

 hhttp://www.literary.it/dati/literary/n/novelli_chiara/luomo_con_la_macchina_da_presa.html

Albanien
Guri Madhi (1921-1988)

Nach seiner Teilnahme am Zweiten Weltkrieg und dem Besuch der Akademie der Künste in Leningrad kehrte er nach Albanien zurück und begann eine künstlerische Karriere, die mit dem berühmten sozialistischen Preis „Künstler des Volkes“ gipfelte. Er gehörte zu den Gründern der albanischen Kunstakademie und nach der Säuberung von 1966 gelang es ihm, 1970 nach Albanien zurückzukehren und als einer der besten Vertreter der albanischen sozialistischen Kunst innerhalb der kommunistischen Wahrnehmung anerkannt zu werden. Er war viele Jahre Professor an der Misja Academy und an der Academy of Fine Arts.

Quelle Bild 1: http://www.albanianart.net/painting/madhi

Quelle Bild 2: https://www.hurriyetdailynews.com/socialist-realism-in-albanian-art-at-pera-museum-156590

Quelle: https://www.gurimadhi.com

Bulgarien
Ivan Funev (1900-1983)

„Ich bin für den neuen künstlerischen Realismus in der Kunst, der das Leben so malt, wie es ist, mit einer gewissen Reinigung und Verallgemeinerung, die Naturalismus vermeidet. Ich bemühe mich, den Bildern, die ich erschaffe, eine lebendige Realität zu geben, immer begleitet von einer künstlerischen Interpretation (Hinweis) für ihre zukünftige Entwicklung…“ (Funev, 1938).
Diese Worte repräsentieren perfekt das künstlerische Ideal von Ivan Funev, der als einer der bekanntesten Künstler der bulgarischen kommunistischen Ära gilt. Der Künstler spezialisierte sich auf Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Künste und reiste nach Europa (Rom und Paris), um die Disziplin zu verfeinern. Zu seinen Hauptwerken gehören „Streikposten“, „Dritte Klasse“, „Der Arbeiter – Sieger“ und seine Führung für das Kollektiv, das das „Denkmal für die Sowjetarmee“ in Sofia (1953) schuf. 1961 erhielt er den Titel „Volkskünstler“.

Quelle: https://revcultbg.blogspot.com/2015/11/blog-post.html

Deutsche Demokratische Republik (DDR)
Eva Schulze-Knabe (1907–1976)

Anfang der 1950er Jahre setzte sich der sozialistische Realismus auch als die offizielle Staatskunst der DDR durch. Wie in anderen Bereichen auch, handelte die DDR dabei in Übereinstimmung mit der Sowjetunion. Eva Schulze – Knabe war eine der bedeutendsten Künstlerinnern der DDR. Aufgrund ihrer Vergangenheit als Widerstandskämpferin gegen das NS – Regime passte sie ideal in das Staats – und Geschichtsbild der DDR. Zu ihren bedeutendsten Porträts aus der DDR – Zeit gehört zum Beispiel das der „Arbeiterfrau“. Das hier abgebildete Bild „Demonstrierende Frauen“ ist auch ein klassisches Beispiel für sozialistischen Realismus der DDR (4).

Quelle Bild: https://www.invaluable.com/artist/schulze-knabe-eva-2gkxti7znd/sold-at-auction-prices

(4) https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/eva-schulze-knabe

Armenien
Dmitrij Nalbandyan (1906-1993)

Als einer der bekanntesten Maler der Sowjetzeit zeichnet sich Dmitri Arkadievich Nalbandyan in der Kunstwelt vor allem durch seine Porträts der prominentesten Persönlichkeiten der Zeit wie Stalin, Chruschtschow, Breschnew und anderer Vertreter der Partei aus. Seine Porträts spiegeln die Begeisterung des typischen „Sowjetmenschen“ und die großen historischen Episoden der Sowjetzeit wider. Seine Verbundenheit mit der sowjetischen Ideologie zeigt sich auch in seiner Beteiligung an staatlicher Massenpropaganda durch Plakate und satirische Bilder während des Zweiten Weltkriegs. Unter seinen Hauptwerken sind zu nennen: „Lenin und Stalin bei der Entwicklung des GOELRO-Elektrifizierungsplans“ (1957) und „Jerewan wird gebaut“ (1972).

Quelle Bild: http://russianartgallery.org/inventory/dmitry_nalbandyan

https://it.rbth.com/cultura/86970-i-dieci-principali-artisti-della-propaganda

 https://i.pinimg.com/originals/98/f7/18/98f718b58650042d3056c88753fe9c4b.jpg

Georgien
Ucha Japaridze (1906-1988)

Ucha Malakievich Japaridze wird als prominente Figur der georgischen Kunst und der sowjetischen Kunstproduktion des 20. Jahrhunderts in Erinnerung bleiben. Die Haupteinflüsse, die in seinen Gemälden und Porträts nachzuvollziehen sind, reichen von der Mystik bis zur Symbolik, die nationale Mythologien und sowjetische Kulturmuster kombiniert. Zu den Hauptwerken der Künstler gehört der „Schlafende Hirte“ (1935, Pastell), in dem symbolistischer Stil und ländliche Darstellungen dazu beitragen, die patriotische Vision des Landes zu verherrlichen. 1988 wurde in seinem Heimatelier in Tiflis ein Museum mit seinen Grafiken und Gemälden eingerichtet.

Quelle Bild: https://georgianmuseums.ge/en/museum/georgian-national-museum-ucha-japaridze-house-museum/

https://books.openedition.org/obp/4661?lang=it

 https://ambrolauriskhma.ge/353038/

China
Liu Wenxi (1933 – 2019)

Der sozialistische Realismus setzte sich in vielen sozialistischen Staaten des 20. Jahrhunderts zur offiziellen Staatskunst durch. Auch im sozialistischen China wurde die Kunstform angewendet. Der 1933 geborene Liu Wenxi war ein chinesischer Maler, der für seine häufigen Darstellungen von Mao Zedong bekannt ist. Der in der Provinz Zhejiang geborene Liu studierte an der Akademie der Schönen Künste von Zhejiang und wurde später Professor an der Akademie von Xi’an (2). Liu gehörte zur ersten Gruppe von Student:innen, die einen neuen Stil der Figurenmalerei erlernten, bei dem breite Linien und unterschiedliche Tuschetexturen zum Einsatz kamen. Der Stil verband Einflüsse der sowjetischen Figurenmalerei mit chinesischen Pinsel- und Tuschetechniken (3). Das rechts abgebildete Bild von Mao Zedog ist ein typisches Beispiel für den Stil des Künstlers.

Quelle Bild 1: https://uneath.com/china/well-known-painter-liu-wenxi-died-and-made-the-fifth-set-of-portraits-of-mao-zedong

Quelle Bild 2: https://www.invaluable.com/artist/liu-wenxi-tvbn6rgngj/sold-at-auction-prices

(2) https://www.wikiwand.com/en/Ji%C5%99%C3%AD_Kroha

(3) http://www.artnet.com/artists/liu-wenxi-2/biography