Die Slowakei als parlamentarische Republik bildet mit ihren 5,5 Millionen Einwohnern den geografischen Mittelpunkt Europas. Neben der höchsten Anzahl an Schlössern und Burgen in ganz Europa bietet das Land außerdem ein stabiles wirtschaftliches und politisches System, das im Folgenden näher erläutert werden soll.
Der Weg zum slowakischen Staat
Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns wurde die unabhängige Republik Tschechoslowakei im Jahr 1918 etabliert. Diese fiel nach dem Zweiten Weltkrieg unter kommunistische Herrschaft und wurde 1960 in die Tschechoslowakische Sozialistische Republik umbenannt. Mit dem Umbruch in der gesamten Sowjetunion in den 1990er Jahren folgten die Proteste der bürgerlichen Opposition auch in der Tschechoslowakei: Sie forderten den kommunistischen Rücktritt. Das Resultat war der Übergang zur Demokratie und einer sozialen Marktwirtschaft. 1993 kam es des Weiteren auch zur Trennung von Tschechien und der Slowakei, die beide ihr Land als eigenständige Republik ausriefen und seither als unabhängige Staaten existieren. [1]
Politische Zusammensetzung
Der Präsident mit einer Amtszeit von fünf Jahren wird direkt Wahl durch das Volk gewählt und hat neben repräsentativen Funktionen auch die Möglichkeit, das Parlament aufzulösen. Seit 2019 ist die erste weibliche Präsidentin Zuzana Caputová im Amt. Das Ein-Kammern-Parlament (= Nationalrat) besteht aus insgesamt 150 Abgeordneten, die alle vier Jahre nach dem Verhältniswahlrecht gewählt werden. Zu seinen Aufgaben zählen die Gesetzgebung sowie die Regierungskontrolle (Misstrauensvotum). Die Regierung besteht wiederum aus dem Ministerpräsidenten, seinem Stellvertreter und den untergeordneten Ministern. Es ist diesen nicht erlaubt, Regierungsmitglied und Abgeordneter im Nationalrat gleichzeitig zu sein. Seit der Parlamentswahl 2020 besteht die slowakische Regierung aus einer Koalition zwischen der Sozialdemokratischer Partei (Smer), der slowakische Nationalpartei (SNS) und der ungarischen Minderheit Most-Hid. [2]
Wirtschaftliche Entwicklungen und internationale Abkommen
Nach dem Übergang zur Marktwirtschaft hatte die Slowakei mit Produktionseinbrüchen und weniger entwickelten Wirtschaftsbereichen im Vergleich zu Tschechien zu kämpfen. Besserung brachte die Aussicht auf den EU-Beitritt: Dieser erfolgte im Jahr 2004; 2007 kam es zur Einführung des Euros als offizielle Währung. Heute liegt die Arbeitslosenquote lediglich bei 7%. Die stärkste Branche der slowakischen Wirtschaft ist mit 35% der Wirtschaftsleistung der Außenhandel. Bemerkenswert ist außerdem, dass die Slowakei die höchste PKW-Produktion pro Einwohner in Europa hat.
Neben der EU ist das Land Mitglied bei der NATO, der OSZE und der WTO. Enge Verknüpfungen bestehen außerdem mit den Mitgliedern der Visegrád-Gruppe, da die Slowakei immer noch gute Beziehungen zum Nachbarn Tschechien hegt. [3]