Das Zwei-Millionen-Einwohner-Land Slowenien liegt neben Italien, Österreich, Ungarn und Kroatien im Südosten Europas. Der folgende Bericht soll nun Einblicke in die Geschichte des Landes, sowie aktuelle politische und wirtschaftliche Entwicklungen bieten.
Unabhängiger Staat Slowenien
1918 erfolgte die Ausrufung des Staates der Slowenen, Kroaten, Serben – kurz ‚SHS-Staat‘. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Slowenien auch als eine Teilrepublik in die Föderativen Volksrepublik Jugoslawien eingegliedert. Es folgte der Wiederaufbau des Staates im Zuge des sozialistischen Modells. Bemerkenswert ist, dass Slowenien in den 1990er Jahren der erste Staat war, der sich von dem Vielvölkerstaat löste. Die Zustimmung der Bevölkerung war nach einem Referendum gesichert. Daraufhin folgte jedoch eine Militäroperation, die als erster Jugoslawienkrieg bezeichnet wird. Die slowenische Bürgerwehr konnte sich verteidigen und mithilfe Österreichs und der Vereinten Nationen wurde nach kurzer Zeit ein Kompromiss geschaffen. Glücklicherweise hinterließ dieser Krieg aber wenig Schäden im Land und es die wirtschaftliche Stabilität folgte relativ schnell. Auch ethnisch tauchten keine Probleme auf, da Slowenien eine relativ homogene Bevölkerung hat(te). Seit 1991 existiert Slowenien also als unabhängige konstitutionelle Republik, dessen Verfassung Menschen- und Bürgerrechte, sowie die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit garantiert. [1]
Politisches System Slowenien
Der Staatspräsident bildet das Staatsoberhaupt und wird alle fünf Jahre vom Volk gewählt. Er hat repräsentative Aufgaben, kann das Parlament auflösen, Neuwahlen veranlassen und ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Das Parlament in Slowenien hat eine Legislaturperiode von vier Jahren und besteht aus zwei Kammern. Einerseits aus der Staatsversammlung mit 90 Abgeordneten, welche die klassischen Funktionen wie Gesetzgebung und Regierungskontrolle erfüllt. Andererseits aus dem Staatsrat, der 40 Sitze für die Repräsentation gesellschaftlicher Gruppen innehat und repräsentative Funktionen erfüllt. Die Parlamentswahlen 2022 brachten neuen Wind in die Regierung des Landes, die immer wieder mit Korruptionsvorwürfe zu kämpfen hatte: Robert Golob von der neuen Freiheitsbewegung nimmt als Ministerpräsident fortan seine Tätigkeiten auf. [2]
Wirtschaftliches & Internationales
Slowenien gilt heute als das Land mit dem höchsten Lebensstandard im Osten Europas, da es dauerhaft ein stabiles Wirtschaftswachstum verzeichnen konnte. Der wichtigste Sektor ist neben der Industrie und der Landwirtschaft eindeutig der Dienstleistungssektor. Trotz der geringen Größe hat das Land großen Einfluss auf den Transit in Europa. Außerdem beträgt die Arbeitslosenquote nur 8%. [3]
Seit 2004 ist Slowenien Mitglied der EU und dem Militärbündnis NATO. Der Euro wurde im Jahr 2007 als offizielle Währung eingeführt. Daneben ist das Land seit den 1990er Jahren Mitglied bei der OSZE, der WTO, dem Europarat und der UN. Außerdem ist es an den Abkommen der Central European Initiative und des Black Sea Economic Council beteiligt. [4]