Lea Klipper
2024 wird Tartu europäische Kulturhauptstadt. Damit trägt nach Tallinn nun die zweite estnische Stadt diesen Titel.
Das im Süden gelegene Tartu blickt auf eine lange Geschichte zurück und ist die älteste Stadt im Baltikum. Sie ist die zweitgrößte Stadt Estlands und gilt schon seit längerer Zeit als geistiges und kulturelles Zentrum des Landes. Die Universitätsstadt besitzt ein vielfältiges kulturelles Leben und ist bekannt für ihre Literatur-, Theater- und Musiktradition. Konzerte, Theateraufführungen oder Festivals finden das ganze Jahr über statt.
Die Stadt präsentiert ein vielfältiges Programm unter dem Motto: „Arts of Survival“ (dt. Überlebenskünste). Damit sind die Fähigkeiten gemeint, die benötigt werden, um auch in der Zukunft ein gutes Leben zu führen. Die vier zentralen Bestandteile dieses Konzeptes sind: „Uniqueness“, „Sustainability“, „Awareness“ und „Co-creation“ (dt. Einzigartigkeit, Nachhaltigkeit, Bewusstsein und Mitgestaltung).
Tartu möchte die regionalen Besonderheiten präsentieren und die Besucher damit vertraut machen. Die Veranstaltungen und Aktivitäten der Stadt sollen möglichst nachhaltig gestaltet werden. Dabei soll es auch um die Frage gehen, wie wir als Einzelperson sowie als Gesellschaft ein nachhaltiges Leben führen können. Das Programm hat das Ziel, ein kritisches Bewusstsein bei den Menschen zu schaffen. Dafür wurde ein Bildungsprogramm herausgearbeitet. Die Beziehung zwischen Mensch und Technik sowie Wissenschaft steht dabei im Vordergrund und soll erforscht werden. Tartu präsentiert sich als eine Stadt für jedermann, damit soll die Gemeinschaft verstärkt werden.
Das Programm wird in drei Teile gegliedert: Erde, Menschheit und Europa. Der erste Teil, „Erde“, beschäftigt sich mit verschiedenen Umweltthemen. Es gibt zum Beispiel ein Modefestival, mit dem ein Bewusstsein für nachhaltige Mode geschaffen werden soll. Zudem findet ein Festival statt, dessen Ziel es ist, auf Artenvielfalt aufmerksam zu machen. Des Weiteren möchte man in verschiedenen Ausstellungen die Zusammenhänge zwischen Natur und Technik sichtbar machen.
Der zweite Teil, „Menschheit“, behandelt Themen, wie psychische Gesundheit oder soziale Interaktion. Um das Thema Gesundheit den Menschen näherzubringen, werden Improvisationskomödien aufgeführt, die dieses ernste Thema humoristisch verarbeiten.
Der dritte Programmpunkt mit dem Namen „Europa“ hat das Ziel alle Menschen zusammenzubringen. Dazu gibt es das Event „Kissing Tartu“, das aus einem Bildungsprogramm, Konzert und eben dem gemeinsamen Küssen besteht. Es soll Offenheit, Menschlichkeit und Respekt demonstrieren.
Das Programm 2024 wird unterschiedliche Veranstaltungen beinhalten, um das historische und kulturelle Leben der Stadt zu präsentieren. Die Projekte wirken zukunftsorientiert, da unter anderem der Umweltaspekt eine große Rolle spielt. Weitere wichtige Themen im Programm sind Gesundheit und Gemeinschaft und somit werden vielfältige Bereiche abgedeckt.
Quellen
Visit Estonia, Tartu, URL: https://www.visitestonia.com/de/urlaubsziele/sudestland/tartu
Visit Estonia, Taru – Europäische Kulturhauptstadt 2024, 11.04.2022, URL: https://www.visitestonia.com/de/uber-estland/tartu-europaische-kulturhauptstadt-2024
Tartu2024, Programme, URL: https://tartu2024.ee/programme
Bildquelle
BNN Baltic News Network, URL: https://bnn-news.com/estonia-s-tartu-to-be-eu-s-culture-capital-in-2024-204632